Teeproduktion in Darjeeling sank in 2021auf Rekordtief

Einer der bekanntesten Tees wird rarer und rarer. Nach Angaben des Tea Board of India sank die Teeproduktion in Darjeeling im Jahr 2021 auf 6,19 Millionen Kilogramm, das entspricht fast der Hälfte der Jahresproduktion von 2009. Der Trend rückläufiger Produktionsmengen ist bereits seit Jahren zu beobachten, und die Gründe dafür sind vielfältig:

 

  • Änderung der Wettermuster durch den Klimawandel. Es gibt längere Phasen der Trockenheit und heftigere Regenfälle – beide beeinflussen das Wachstum der Blätter und die Erntezeiträume.
  • In 2017 gab es einen 104 Tage dauernden Streik in Darjeeling von dessen Folgen sich die Teebüsche noch nicht erholt haben, weil der ganze Rhythmus der Pflege und des Beschneidens der Büsche durcheinandergebracht wurde. Außerdem ersetzt eine ganze Reihe ausländischer Importeure seitdem Darjeeling-Tee dauerhaft durch Tee anderer Anbaugebiete.
  • Die Abwesenheitsrate der Teearbeiterinnen und -arbeiter beträgt bis zu 50 Prozent. Während des Streiks suchten sich viele notgedrungen andere Einkommensmöglichkeiten. Junge, gut ausgebildete Menschen aus der Region streben in der Regel keine Arbeitsplätze in der Landwirtschaft an, sondern suchen ihr berufliches Glück in den großen Städten Indiens.
  • Die steilen Berghänge ermöglichen kaum die Ernte mit mechanischen Hilfsmitteln, sondern nur per Hand.
  • Obwohl Teebüsche über 150 Jahre alt werden können, schwindet ihr jährlicher Ernteertrag mit zunehmendem Alter. Sie müssen herausgerissen und durch neue Pflanzen ersetzt werden. Allerdings ist die Aufzucht neuer Teebüsche aufwändig und langsam. Es dauert ungefähr fünf Jahre, bevor ihre Blätter erstmalig geerntet werden können.
  • Einige Teegärten in Darjeeling wurden dauerhaft geschlossen, wodurch die Menge der Teeproduktion rückläufig ist.
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