Unser Nachhaltigkeitsprojekt in Tonganagaon

Wenn wir die Situation in Darjeeling rückblickend auf die letzten 30 Jahre betrachten, dann hat sich dort seitdem vieles verbessert: Zwei Drittel der Teegärten haben auf kontrolliert biologische Anbaumethoden umgestellt und der Lebensstandard ist insgesamt gestiegen. Noch immer nicht ganz da, wo wir ihn haben möchten, aber auf einem guten Weg. Unser erster Besuch im Teegarten Tonganagaon in Assam erinnert uns an die ersten Besuche in Darjeeling. Uns ist klar, dass wir uns hier in Assam ebenfalls engagieren wollen. In Darjeeling läuft seit 1992 unser Nachhaltigkeitsprojekt „Save the Environment and Regenerate Vital Employment“ (S.E.R.V.E.). Die Organisation dafür haben wir 1996 dem WWF-India übertragen, und im Laufe der Zeit ist daraus ein umfangreiches Programm entstanden, das den Menschen in der Region zugutekommt. In Assam haben wir etwas Ähnliches vor. Ausgangspunkt ist für uns Tonganagaon, der erste Garten, aus dem wir Assam-Tee bezogen haben. Tonganagaon war ein heruntergewirtschafteter Teegarten, bis Ashok Lohia ihn 2008 erwarb. Seitdem wenden sich die Dinge zum Besseren, aber Wunder lassen sich auf so einer großen Fläche und für die rund 6000 Menschen, die dort leben, nicht über Nacht bewirken. Was man aber merkt: die Bewohner Tonganagaons verehren Ashok Lohia geradezu, weil er es ernst meint, wenn er sagt, dass er dem Teegarten zu neuer Blüte verhelfen will. Sie sehen, dass es in kleinen Schritten voran geht. Vor einigen Jahren gab es auf den kleinen Märkten nur eine bescheidene Gemüseauswahl zu kaufen, jetzt können sich viele auch mal Fisch oder Geflügel leisten.

Wir haben geholfen, die Erweiterung einer der Grundschulen in Tonganagaon zu finanzieren. Im Mai 2019 wurden die zwei neuen Klassenräume, die über Solar-Beleuchtung und -Ventilatoren verfügen, feierlich eingeweiht. Das Geld reichte auch noch aus, um Spielgeräte für den Pausenhof und Schulmobiliar anzuschaffen. Die Schule steht nicht nur den Kindern offen, deren Eltern auf der Teeplantage arbeiten, sondern auch denen, die nur in Tonganagaon wohnen. Auch Erwachsene können hier lesen und schreiben lernen. Damit Schülerinnen und Schüler auch die entfernt liegende weiterführende Schule erreichen können, haben wir einen Schulbus gestiftet. In der Organisation Seva Kendra der Diözese Dibrugarh haben wir einen lokalen Partner gefunden, der sich um das Wohl der Menschen auf den Teeplantagen kümmert und insbesondere durch Bildungsmaßnahmen das Selbstvertrauen und die Chancen auf eine bessere Zukunft stärkt.
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