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Die Liebhaber von Darjeeling-Tee haben den politisch motivierten Generalstreik in Darjeeling zumindest indirekt zu spüren bekommen: Die Ernte von hochwertigem Second Flush fiel 2017 nahezu komplett aus, die übrigen Schwarztees aus Darjeeling sind bei uns inzwischen längst ausverkauft. Grund für den Streik, der für 104 Tage die gesamte Region zum Stillstand brachte, war die Forderung nach einem unabhängigen Staat – Gorkhaland, der Darjeeling und Teile von Dooars und Terai umfassen soll.
Unabhängigkeitsbestrebungen gibt es seit 1907, die letzten großen Unruhen mit über tausend Toten gab es in den 1980er Jahren. Nach Einrichtung eines semiautonomen Darjeeling Gorkha Hill Council im Jahr 1988 beruhigte sich die Lage. Die 2007 neu gegründete Partei, Gorkha Janmukti Morcha (GJM), verlieh der Forderung nach einem unabhängigen Gorkha-Staat erneut Nachdruck, der in dem Generalstreik vom vergangenen Jahr gipfelte und mit der Schließung von Schulen, Banken und Geschäften das gesamte öffentliche Leben lahmlegte und natürlich auch die Arbeit auf den Teeplantagen zum Erliegen brachte.
Die gute Nachricht: Nach Beendigung des Streiks wurden im Oktober 2017 die Arbeiten in den Teegärten wieder aufgenommen: Die Teebüsche wurden zurückgeschnitten und die wuchernden Pflanzen, die von den Gärten Besitz ergriffen hatten, wurden entfernt. Inzwischen hat die Ernteperiode 2018 begonnen! Doch dies bedeutet nicht, dass der politische Konflikt gelöst ist. Die Beendigung des Streiks markierte einen Schritt in weitere Verhandlungen über den politischen Status Darjeelings, die bis heute andauern. Niemand kann vorhersagen, welchen Verlauf diese Gespräche in den nächsten Monaten nehmen werden und wie die Verhandlungspartner agieren werden.
Immerhin: Ein Stück Normalität ist insoweit zurückgekehrt, als man sich wieder dem Thema Lohnerhöhungen für die Angestellten in den Teegärten zugewandt hat. Lange hatten die politischen Spannungen diese Frage in den Hintergrund gedrängt, jetzt sind die Lohnerhöhungen beschlossene Sache. Diese Entwicklung begrüßen wir ausdrücklich: sie ist eine wichtige Voraussetzung für eine weitere Verbesserung des Lebensstandards der Arbeiterinnen und Arbeiter vor Ort. Erhöhte Lohnkosten gehen einher mit höheren Rücklagen für Gratifikationen und Pensionen sowie höheren Subventionen für bestimmte Grundnahrungsmittel.
Erneut sind in Indien die Energiepreise deutlich gestiegen, und damit die Produktionskosten in den Plantagen, wo der Tee in großen Anlagen weiterverarbeitet wird. Auch der Transport nach Deutschland ist teurer geworden. Hinzu kommen Kosten für wichtige Investitionen: immer mehr Teegärten stellen bei der Teetrocknung von Kohle- auf umweltfreundlichen Gasbetrieb um. Zusammengenommen können wir diese Kostenentwicklungen nicht vollständig abfangen und müssen daher auch unsere Preise anpassen. Angesichts der oben beschriebenen Unwägbarkeiten gewinnt die Möglichkeit der Jahresbestellung, die wir anbieten, zunehmend an Bedeutung. Mehr denn je empfehlen wir: bestellen Sie Ihren Jahresvorrat und sichern Sie sich Ihre Lieblingstees! Sie können dies ab sofort durch eine Vorbestellung für die Kampagne 2018 oder durch die Einrichtung eines (jederzeit kündbaren) Tee-Abonnements mühelos erledigen.
http://vorbestellung.teekampagne.de/
https://www.teekampagne.de/Tee-Abonnement
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